Suchen Sie hier nach Schlagworten rund um das Thema Gesundheit sowie nach Beipackzetteln Ihrer Arzneimittel.
Unterleibsschmerzen: Ursachen, Diagnose, Therapie
Schmerzen oder Ziehen im Unterleib oder Unterbauch können vielfältige Ursachen haben – je nachdem, ob sie akut oder chronisch, bei Frauen oder Männern auftreten
Von Andrea Blank-Koppenleitner, Dr. med. Claudia Osthoff (Redaktion) ,
Aktualisiert am
Für viele Menschen sind Unterleibsschmerzen immer noch gleichbedeutend mit Frauenleiden, also mit Beschwerden, die in erster Linie die weiblichen Geschlechtsorgane betreffen. Dabei sind Schmerzen im unteren Drittel der Bauchregion, also im Unterbauch, nicht nur Frauensache. Auch Männer können Unterleibsschmerzen haben.
In erster Linie geht es hier um die Organe, die im unteren Beckenraum, auch kleines Becken, liegen. Das sind die (inneren) Geschlechtsorgane, die Harnblase (Blase) mit der Harnröhre und den seitlich einmündenden Harnleitern, der Blinddarm sowie die unteren Darmanteile, Gefäße, Nerven und Lymphknoten.
Manchmal genügen Hausmittel, in anderen Fällen müssen es Antibiotika sein. Ein Überblick über Diagnose und Therapie sowie die Möglichkeiten, vorzubeugen zum Artikel
Ursache für Brennen beim Wasserlassen ist meist eine Infektion der Harnwege. Davon abzugrenzen: Reizblase und chronisches Blasenschmerzsyndrom. Was Sie wissen sollten zum Artikel
Wann die Untersuchung von Harnröhre und Blase sinnvoll ist, wie die Blasenspiegelung abläuft. zum Artikel
Unterleibsschmerzen bei Frauen: Oft vor und während der Periode
Zu den typischen Unterleibsschmerzen gehören die Regelschmerzen, die viele Frauen vor und während der Periode spüren: als Ziehen im Unterleib oder im Kreuz oder als krampfartige Schmerzen. Sie sind individuell sehr unterschiedlich, meist nicht krankhaft und verändern sich vielfach, je nach Lebenssituation und -phase.
Einige Frauen erleben auch ziehende Schmerzen an ein bis zwei Tagen zwischen den Monatsblutungen, nicht selten auf einer Seite oder über der Schamhaargegend. Dieser Mittelschmerz markiert häufig den Eisprung. Auch wenn keine weiteren Symptome dazukommen, ist es ratsam, mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt über solche Schmerzen zu sprechen, um sicher zu gehen, dass keine anderen Probleme die Ursache sind. Denn hinter akuten oder chronischen Beschwerden können sich beispielsweise Entzündungen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane oder der Harnwege verbergen.
Setzen bei einer Frau Schmierblutungen und Unterleibsschmerzen ein, vor allem wenn zuvor die Regel ausgeblieben war, wird der Frauenarzt durch gezielte Untersuchungen prüfen, ob etwa eine Eileiterschwangerschaft vorliegt.
Bei Unterleibsschmerzen in einer Schwangerschaft gilt ohnehin erhöhte Vorsicht, wenn sich etwas im Bauch verändert. Die Beschwerden können bei werdenden Müttern spezielle Gründe haben, harmlose, aber auch alarmierende, die der Frauenarzt umgehend abklärt. Auf mögliche Ursachen wird in diesem Beitrag nicht eingegangen.
Bei Mann und Frau: Akute Schmerzen im Unterleib ...
Beschwerden im Unterbauch können akut auftreten. Sie zeigen dann entweder eine vorübergehende, eher harmlose Störung an oder sie stellen Alarmzeichen dar, denen ein Arzt sofort nachgehen sollte. Das gilt insbesondere, wenn sie sehr heftig sind und zusätzlich Symptome wie Fieber, Übelkeit, Verdauungsstörungen, etwa Durchfälle oder Verstopfung, Schmerzen beim Entleeren der Blase und/oder Blutungen dazukommen.
Ursachen für plötzlich einsetzende starke Schmerzen sind häufig akute Entzündungen, etwa des Blinddarms oder Darms, der Eileiter, Eierstöcke oder der Harnwege. Auch Harnsteine, Verdrehungen und Durchbrüche von Geschwülsten oder Darmanteilen lösen mitunter bedrohliche Unterleibsschmerzen aus.
Bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) entzündet sich ein Anhängsel des Blinddarms, der Wurmfortsatz. Blinddarmentzündungen treffen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Mehr zu Symptomen, Diagnose und Behandlung zum Artikel
Meist bemerken wir die Blase nur, wenn sie gefüllt ist. Bei einer Blasenentzündung, Blasenschwäche oder Blasenkrebs bereitet das Organ oft spürbare Probleme zum Artikel
Die Entfernung der Gebärmutter zählt zu den häufigen gynäkologischen Operationen. Gründe können zum Beispiel gut- und bösartige Gewebeveränderungen sein zum Artikel
... oder: chronische Unterleibsschmerzen
Von chronischen Unterbauchschmerzen sprechen Mediziner, wenn die Beschwerden über ein halbes Jahr bestehen. Sie können in bestimmten Situationen immer wieder auftauchen oder sich mehr oder minder dauerhaft einnisten.
Bei chronischen Schmerzen sind die Ursachen vielfältig. Probleme bereiten dann häufig chronische Entzündungen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane, der Harnwege, des Verdauungstrakts, vor allem des Dickdarms (siehe Kapitel "Darmerkrankungen"). Ebenso ist an Tumorerkrankungen der einzelnen Organe zu denken. Darüber hinaus können Störungen in den Nerven, Muskeln oder der Wirbelsäule für Unterbauchschmerzen verantwortlich sein.
Nicht selten sind auch psychische Probleme und Erkrankungen wie Depressionen mit körperlichen Symptomen verbunden. Dazu können chronische Unterleibsschmerzen gehören. Manchmal haben gerade Frauen mit ungeklärten Beschwerden im Unterbauch dann zahlreiche Arztbesuche und operative Eingriffe hinter sich, ohne eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Im Gegenteil, mögliche Operationsfolgen wie Vernarbungen können die Schmerzen nur noch verstärken (siehe Kapitel "Psyche, Rücken, Fibromyalgiesyndrom").
Unterbauchschmerzen: Wann zum Arzt?
Schmerzen im Unterbauch sollte immer ein Arzt abklären, und das unverzüglich, wenn die Schmerzen plötzlich und heftig einsetzen, Fieber und/oder Blutungen dazukommen. Neben dem Hausarzt sind der Frauenarzt und, bei Männern, der Urologe erste Ansprechpartner. Gefragt ist zudem oft ein Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe), möglicherweise auch ein Orthopäde oder ein Neurologe. Konnten die Ärzte eine organische Ursache ausschließen, übernimmt ein Psychiater beziehungsweise ein Psychotherapeut die weitere Diagnose und Therapie.
Chlamydieninfektionen (möglich sind Ausfluss, Probleme beim Wasserlassen und Stuhlgang; mehrheitlich verläuft die Infektion jedoch längere Zeit chronisch-schleichend, ohne Beschwerden zu bereiten)
Entzündungen der Gebärmutter (Ausfluss, Blutungen außerhalb der Regel)
Krampfadern, Thrombose der Bein- und /oder Beckenvenen (mögliche Warnzeichen: neben Schweregefühl und Schmerzen auch Schwellungen im Bein, in der Leiste, Wärmegefühl, bläulich verfärbte Haut)
Blinddarmentzündung (Schmerzen häufig in der rechten Leistengegend, aber auch nicht genau lokalisierbar, diffus, möglicherweise Fieber, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen)
Ist es Arthrose? Rheuma? Oder vielleicht die Gicht? Mehr zu Ursachen von Gelenkschmerzen, Wissenswertes zu Diagnose und Therapie. Mit Gelenkschmerz-Check zum Artikel
Bei einer Endoskopie führt der Arzt eine Sonde samt Optik in eine Körperhöhle ein. Je nach Region gibt es zum Beispiel die Lungen-, Magen-, Darm- oder Bauchspiegelung zum Artikel
Nach Einlage in die Gebärmutter gibt die Hormonspirale kleine Mengen eines Gestagenhormons ab. Alle Modelle bieten einen guten Empfängnisschutz, der hauptsächlich auf den örtlichen Hormonwirkungen beruht zum Artikel
Viele Frauen erleben den Sex als schmerzhaft (Dyspareunie). Dafür gibt es zahlreiche Ursachen – körperliche und psychische. Mehr zu den Hintergründen und Hilfsmöglichkeiten zum Artikel
Bauchschmerzen sind oft harmlos und vergehen wieder. Mitunter bereiten sie aber auch richtig Probleme. Mehr über die Ursachen. Mit Bauchschmerz-Check zum Artikel
Die Kupferspirale ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, das der Frauenarzt in die Gebärmutter einsetzt. Dort kann es mehrere Jahre bleiben und zuverlässig vor einer Schwangerschaft schützen zum Artikel
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.