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Die chirurgische Entfernung der Bauchspeicheldrüse wird als Pankreatektomie bezeichnet (Ektomie: griechisch für Herausnehmen). Die teilweise oder völlige Entfernung der Bauchspeicheldrüse kann notwendig sein, wenn das Organ durch einen Unfall oder eine schwere Entzündung beschädigt ist oder sich wegen eines Tumors nicht erhalten lässt.

Mit dem Organ geht nicht nur Drüsengewebe, das wichtige Enzyme für die Verdauung bildet, verloren. Auch für die Blutzuckerregelung verantwortliche Zellen wie die Insulin produzierenden Inselzellen fehlen dann. Eine völlige Entfernung der Bauchspeicheldrüse löst deshalb unter anderem einen insulinpflichtigen Diabetes aus (siehe auch pankreopriver Diabetes). Dieser kann auch auftreten, wenn nur ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt wird. Betroffene müssen fortan Insulin von außen zuführen.

Schwieriger Stoffwechselverlauf nach Pankreatektomie

Das Hormon Glukagon, das als Gegenspieler des Insulins den Blutzuckerspiegel bei Bedarf erhöht und somit bei der Regulation des Blutzuckerspiegels hilft, wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und fehlt nach deren Entfernung ebenfalls. Durch diese Besonderheiten ist der Blutzuckerverlauf von Menschen ohne Bauchspeicheldrüse oft besonders schwankend und schwer zu regulieren, die Gefahr von Unterzuckerungen ist bei ihnen höher.