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Inkretin-Analoga (auch: Inkretin-Mimetika) sind Diabetes-Medikamente, die die Wirkung des Inkretinhormons GLP-1 nachahmen und dadurch den Blutzucker senken. GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) wird im Körper nach der Nahrungsaufnahme von Zellen der Darmwand freigesetzt. Inkretin-Analoga fördern, abhängig von der Blutzuckerhöhe, die Freisetzung des blutzuckersenkenden Hormons Insulin und drosseln die Abgabe des blutzuckersteigernden Hormons Glukagon. Dadurch senken sie den Blutzuckerspiegel. Außerdem verzögern Inkretin-Analoga die Entleerung des Magens und stimulieren gleichzeitig das Sättigungsgefühl im Gehirn. So wird die Nahrungsaufnahme verringert, was übergewichtigen Diabetikern beim Abnehmen helfen kann.

In Deutschland sind verschiedene Wirkstoffe zugelassen. Sie werden bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Regel nur dann verschrieben, wenn andere Diabetes-Medikamente den Blutzucker nicht ausreichend senken. Bei einer Kombination mit Diabetes-Tabletten aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe oder mit Insulin muss die Dosierung dieser Präparate in Absprache mit dem Arzt eventuell verringert werden, da sonst das Risiko für Unterzuckerungen steigen kann.

Vor allem zu Beginn einer Therapie mit Inkretin-Analoga kann es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Völlegefühl kommen, was vermutlich mit der verzögerten Magenentleerung zusammenhängt.

In Einzelfällen wurden während einer Therapie mit Inkretin-Analoga akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) beobachtet. Ob die Inkretin-Analoga dafür verantwortlich sind, ist umstritten – zumal bei Typ-2-Diabetes nicht selten eine chronische, nicht erkannte Bauchspeicheldrüsen-Entzündung besteht. Sowohl die amerikanische als auch die europäische Zulassungsbehörde gehen nach der aktuellen Datenlage (März 2014) davon aus, dass kein direkter Zusammenhang mit der Inkretin-Analoga-Therapie besteht.

Wichtig: Diese Informationen ersetzen nicht die Lektüre des Beipackzettels. Lassen Sie sich zu Ihren Medikamenten von Ihrem Apotheker oder Arzt beraten.