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Genetische Vererbung spielt bei den verschiedenen Diabetesformen eine unterschiedlich große Rolle.

Typ-2-Diabetes: Gene und Lebenswandel

Kennzeichen eines Typ-2-Diabetes ist eine Insulinresistenz. Die Veranlagung hierzu wird weitervererbt – nach heutigem Kenntnisstand nicht über ein einzelnes, sondern über mehrere Gene.

Wenn innerhalb der engeren Familie ein Diabetes Typ 2 vorliegt, besteht eine Wahrscheinlichkeit von etwa 60 Prozent, selbst einmal daran zu erkranken, wenn entsprechende Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel hinzukommen.

Das bedeutet: Eine genetische Veranlagung muss nicht zwangsläufig zu einem Typ-2-Diabetes führen. Der Einzelne kann sein Erkrankungsrisiko in der Regel mit einem gesunden Lebenswandel positiv beeinflussen.

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Diabetes mellitus Typ 2

Bei einem Typ-2-Diabetes sind die Zuckerwerte im Blut erhöht. Wer den Lebensstil ändert und ggf. Medikamenten nimmt, kann Langzeitfolgen verhindern zum Artikel

MODY-Erbgang

Genetische Defekte der Betazellfunktion: MODY-Diabetes

Der MODY-Diabetes wird auch als Typ-3a-Diabetes bezeichnet. Er wird durch Gendefekte verursacht, die eine Funktionsstörung der insulinproduzierenden Betazellen auslösen beziehungsweise die Insulinausschüttung beeinträchtigen zum Artikel

Fragezeichen aus einer Menschenmenge

Andere Diabetesformen

Hier finden Sie Informationen über seltene Formen des Diabetes mellitus und erfahren, warum die Unterscheidung vom Typ-1- und Typ-2-Diabetes wichtig ist zum Artikel

Typ-1-Diabetes: Erblichkeit ist weniger ausschlaggebend

Beim Typ-1-Diabetes sind genetische Faktoren weniger entscheidend. Erblich ist nur die Bereitschaft des Immunsystems, auf einen bisher nicht näher bekannten Auslöser mit der Zerstörung der Insulin produzierenden Inselzellen zu reagieren.

Bei einem Elternteil mit Typ-1-Diabetes liegt das Risiko für das Kind, auch einen Typ 1 zu entwickeln, bei wenigen Prozent. Kinder mit einem an Typ-1-Diabetes erkrankten Vater haben ein höheres Risiko für einen Diabetes als Kinder, deren Mutter diese Form der Zuckerkrankheit hat. Haben beide Elternteile Typ-1-Diabetes, beträgt das Risiko um die 30 Prozent.

Sonderform MODY-Diabetes: Einzelne Gene sind schuld

Ungefähr ein bis zwei Prozent aller Diabeteserkrankungen beruhen auf der MODY-Form. MODY ist die Abkürzung von "Maturity Onset Diabetes of the Young". Es handelt sich um eine bei jungen Menschen auftretende Diabetesform, bei der sechs Untergruppen bekannt sind. Ein MODY-Diabetes ist einem Typ-2-Diabetes nicht ganz unähnlich, besonders hinsichtlich der Behandlung. Der MODY-Typ kommt familiär gehäuft vor.