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Was heißt "OGTT"?

Zucker, der vom Darm ins Blut gelangt, wird mit Hilfe des Hormons Insulin in die Körperzellen geschleust. Dies verhindert ein starkes Ansteigen der Blutzuckerwerte. Der "orale Glukosetoleranztest" (OGTT, Zuckerbelastungstest) zeigt, ob dieser Mechanismus gestört ist.

Wie funktioniert der Test?

Gewöhnlich trinkt der Patient, nachdem er vorher circa zehn Stunden keine Nahrung zu sich genommen hat, 250 ml Wasser mit 75 Gramm Traubenzucker. Vor dem Trinken der Zuckerlösung sowie nach ein und nach zwei Stunden nimmt der Arzt Venenblut ab und bestimmt den Blutzucker im Plasma.

Sowohl ein erhöhter Nüchternwert (ab 126 mg/dl bzw. 7,0 mmol/l) als auch ein erhöhter 2-Stunden-Wert (über 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l) sprechen für das Vorliegen eines Diabetes. Wird Kapillarblut aus der Fingerbeere verwendet, gelten andere Grenzwerte.

Wann ist der Test sinnvoll?

Der Blutzucker-Belastungstest wird beispielsweise dann durchgeführt, wenn trotz normaler Nüchtern-Blutzuckerwerte ein Verdacht auf Typ-2-Diabetes besteht – zum Beispiel wenn ein Patient übergewichtig ist und in seiner Familie gehäuft Diabetes vorkommt oder wenn der Nüchternwert grenzwertig erhöht ist (zwischen 100 und 125 mg/dl bzw. 5,6 und 6,9 mmol/l).

Als allgemeiner    Diabetes-Suchtest wird der OGTT nicht empfohlen. Auch wenn die übrigen Werte einen Diabetes eindeutig nachweisen, ist der Test nicht sinnvoll.

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.