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Nach der Erstversorgung bringt der Notarzt den Patienten in eine für die Behandlung von Schlaganfall-Patienten geeignete Klinik. Im Idealfall verfügt diese über eine Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit). Dort wird zunächst eine Computertomographie (CT) des Gehirns gemacht. Diese Untersuchung dauert wenige Minuten und zeigt, ob eine Gehirnblutung oder Durchblutungsstörung die Ursache des Schlaganfalls ist. Oft wird auch eine Gefäßdarstellung (CT-Angiographie) durchgeführt, die zeigt, ob ein größeres Blutgefäß verstopft ist. Die Erkenntnisse sind entscheidend für die Wahl der Therapie: Ein Schlaganfall infolge einer Durchblutungsstörung muss völlig anders behandelt werden als ein durch eine Gehirnblutung bedingter Schlaganfall.

Behandlung bei Blutgerinnsel

Wenn der Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel verursacht wurde, das  ein Gefäß verstopft, kann der Arzt mit dem Thrombolyse-Verfahren  (Kurzform: Lyse-Therapie) versuchen, dieses Gerinnsel gezielt  aufzulösen. Das muss aber schnell geschehen. Voraussetzung für den  Erfolg der Therapie ist, dass sie innerhalb von viereinhalb Stunden nach  Auftreten der ersten Symptome erfolgt.

Bei der Thrombolyse erhält der Patient über eine Vene ein Medikament, das das Gerinnsel auflöst. Das Verfahren hat ein geringes Blutungsrisiko, so dass es bei bestimmten Vorerkrankungen des Patienten nicht geeignet ist.

Als Alternative zur Lyse-Therapie gibt es die Thrombektomie. Bei diesem relativ neuen Verfahren führen die Ärzte über die Leiste einen Katheter an die Verschlussstelle, der das Gerinnsel entfernt. Diese spezielle Methode, die erfahrene Spezialisten durchführen, kommt aber nur bei Schlaganfallpatienten mit sehr großen Gefäßverschlüssen in Frage.

Behandlung bei Hirnblutung

Liegt eine Gehirnblutung vor, gilt es zum einen die Blutung zu  stoppen und zu verhindern, dass das Gehirngewebe Schaden nimmt. Denn das  ausgeflossene Blut verdrängt das empfindliche Gewebe, wodurch dieses  einem erhöhten Druck ausgesetzt wird und zerstört werden kann.

In einigen Fällen ist es möglich, die offene Stelle im Gefäß zu  verschließen. Ist ein erhöhter Blutdruck für die Blutung verantwortlich,  werden die Ärzte versuchen, diesen zu senken. Sind größere Mengen Blut  ausgeflossen, muss der Neurochirurg dieses unter Umständen mithilfe  eines Eingriffs beseitigen.

Reha: Zurück ins Leben nach dem Schlaganfall

Die Rehabilitation sollte so früh wie möglich nach einem Schlaganfall   beginnen. Schon in der Akutklinik erhalten Patienten daher frühzeitig   Krankengymnastik, Sprach- und Ergotherapie. Behält der Patient nach der   Akutphase relevante Funktionsstörungen wie Lähmungen, Sprach- oder   Sprechstörungen zurück, so wird die Rehbilitation in einer   Rehabilitationsklinik fortgesetzt, in die der Patient im Anschluss an   den Aufenthalt in der Akutklinik verlegt wird.

Das Ziel der Rehabilitation ist nicht in erster Linie die Heilung.    Stattdessen soll sie dem Patienten ermöglichen, mit den verbleibenden    Behinderungen so gut wie möglich in seinem Alltag zurechtzukommen. Zum    Reha-Team gehören Pflegekräfte ebenso wie Physiotherapeuten,    Ergotherapeuten, Sozialarbeiter, Logopäden und Psychologen.

Pflegekräfte einer Stroke Unit sind speziell geschult. Sie    unterstützen den Patienten beispielsweise, indem sie ihm bei der    Körperpflege und Nahrungsaufnahme helfen, ihn lagern und ihm seine    Medikamente verabreichen.

Physiotherapeuten üben mit dem Patienten, um die Beweglichkeit     gelähmter Gliedmaßen wieder herzustellen. Aber auch selbstständiges     Umlagern, Aufsitzen und das Gleichgewichthalten müssen viele  Patienten    in mühsamer Arbeit wieder erst mit Unterstützung von  Physiotherapeuten    und Pflegekräften lernen.

Logopäden üben mit den Patienten das Sprechen und das     Verstehen von Sprache – beides ist nach einem Schlaganfall häufig     beeinträchtigt. Logopäden helfen auch, wenn nach dem Schlaganfall eine     Schluckstörung besteht.

Ergotherapeuten trainieren mit dem Patienten Bewegungsabläufe,      wenn nach dem Schlaganfall die Motorik eingeschränkt ist. Auf diese      Weise unterstützen sie Betroffene, nach der Reha wieder zu einem      selbstständigen Leben zurückzufinden.

Sozialarbeiter helfen dabei, wenn es darum geht, Leistungen      der  Pflegekasse zu beantragen, beraten bei Fragen der   Wohnraumanpassung    und  im Umgang mit Behörden wie etwa dem Wohnungs-   oder Sozialamt.

Sie pflegen einen Angehörigen? Hilfe, Tipps und Erfahrungsberichte finden Sie auf dem Online-Schwerpunkt Erfahrungsberichte

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