Tipps gegen trockene Augen
Bei trockenen Augen spielt auch der Diabetes eine Rolle. Wie der Arzt Ihnen hilft — und was Sie selbst tun können, um die Beschwerden zu lindern

Der Tränenfilm auf der Oberfläche unserer Augen erneuert sich bei jedem Lidschlag
Die Oberfläche unserer Augen: Jeder Lidschlag versorgt sie mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Dafür ist der Tränenfilm zuständig. Er wird aus der Tränenflüssigkeit, dem Schleim der Bindehaut und dem Sekret der Lidranddrüsen gebildet. Doch bei vielen Menschen klappt das nicht reibungslos. Sie leiden dann unter brennenden, juckenden, trockenen Augen.
Mithilfe von Tests kann der Augenarzt die Ursache erkennen und Maßnahmen empfehlen. Weil auch hohe Blutzuckerwerte den Tränenfilm verändern, ist bei trockenen Augen Ihr Hausarzt oder Diabetologe gefragt. Oft sind verbesserte Blutzuckerwerte der erste Behandlungsschritt. Was Sie außerdem tun können — hier einige Tipps:
Gebläse aus
Meiden Sie alles, was reizt: Rauchen, Klimaanlage im Auto, Gebläse im Kaufhauseingang. Stellen Sie Luftbefeuchter auf. Gehen Sie viel an die frische Luft.
Blinzeln!
Etwa beim Fernsehen und bei Bildschirmarbeit wichtig: bewusst blinzeln. Die Augen sanft für einige Sekunden zu schließen tut ebenfalls gut.
Das für Sie richtige Präparat finden
Je nach Befund empfiehlt Ihnen der Augenarzt unterschiedliche Tränenersatzstoffe: Wässrige ersetzen fehlende Feuchtigkeit. Fetthaltige oder wasserfreie Mittel stabilisieren den Tränenfilm. Pflegende Salben eignen sich vor allem für nachts. Wählen Sie Präparate ohne Konservierungsstoffe, vor allem wenn Sie die Mittel häufig anwenden oder Kontaktlinsen tragen. Und: Nicht jeder verträgt jedes Mittel. Probieren Sie aus, welche Präparate Ihren Augen wirklich guttun.
Störfaktoren ausschließen
Fragen Sie Ihren Arzt, ob Medikamente (etwa gegen Depressionen oder Herzrhythmusstörungen) für Ihre trockenen Augen verantwortlich sein könnten. Manchmal hilft der Wechsel auf ein anderes Präparat.
Massage für die Lider
Ist das Sekret der Lidranddrüsen zu zäh, hilft Lidrandpflege. Legen Sie ein warmes, feuchtes Tuch auf die geschlossenen Lider. Oder massieren Sie Ihre Lider, während Sie duschen. Lassen Sie sich die Technik beim Augenarzt zeigen. In manchen Fällen ist eine regelmäßige professionelle Lidhygiene beim Arzt sinnvoll.
Brille statt Linsen
Steigen Sie von Kontaktlinsen auf Brille um. Oder tragen Sie Ihre Linsen nur wenige Stunden am Tag, etwa beim Sport.
Für hartnäckige Fälle
Wenn Tränenersatzpräparate und die hier vorgestellten Tipps Ihre Beschwerden nicht deutlich bessern, kann der Augenarzt spezielle Medikamente verordnen. Manchmal ist es zum Beispiel nötig, eine Entzündung der Hornhaut gezielt zu behandeln.
Fachliche Beratung: Professor Dr. Philipp Steven, Zentrum für Augenheilkunde, Uni Köln