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Weil der Blutzuckerwert immer nur eine Momentaufnahme ist, bestimmt der Arzt in regelmäßigen Abständen (idealerweise alle drei Monate) den sogenannten HbA1c-Wert, auch "Langzeitwert" oder "Blutzuckergedächtnis" genannt. Der HbA1c-Wert spiegelt den durchschnittlichen Zuckergehalt im Blut in den vergangenen acht bis zwölf Wochen wieder. Er wird in Prozent oder in "Millimol pro Mol" (mmol/mol) angegeben.

Bei Menschen ohne Diabetes liegt der HbA1c um die 5,7 Prozent (39 mmol/mol) Beim Typ-1-Diabetes empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft den HbA1c-Wert so niedrig wie möglich einzustellen, solange das ohne schwerwiegende Unterzuckerungen oder beeinträchtigende Nebenwirkungen möglich ist. Beim Typ-2-Diabetes rät sie zu individuell mit dem Arzt abgestimmten Zielwerten, meist zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent (48 und 58 mmol/mol).

Drei verschiedene Verlaufskurven, dreimal derselbe HbA1c-Wert: Der Langzeitwert ist zwar wichtig, aber allein nicht aussagekräftig genug

Drei verschiedene Verlaufskurven, dreimal derselbe HbA1c-Wert: Der Langzeitwert ist zwar wichtig, aber allein nicht aussagekräftig genug

Die genannten HbA1c-Zielwerte sind Richtwerte und keine verbindlichen Grenzen, die um jeden Preis erreicht werden müssen. Die Zielwerte sollten Ärzte immer individuell festlegen und dabei die persönlichen Lebensumstände des Patienten, sein Alter und mögliche Begleiterkrankungen berücksichtigen.

Gerade für die Diabetesbehandlung im hohen Alter gelten teilweise andere Regeln als bei jüngeren Menschen. Zum Beispiel akzeptieren Ärzte bei Senioren mit einem hohen Sturzrisiko etwas höhere Blutzuckerwerte, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Im Unterzucker würde sonst die Gefahr weiter wachsen, dass diese Personen stürzen und sich dabei verletzen. Außerdem schüttet der Körper bei einer Unterzuckerung vermehrt Adrenalin aus. Dadurch steigt das Risiko für Herzrhythmusstörungen oder einen Infarkt.

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