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Diabetes Typ 2 ist eine Stoffwechselerkrankung. Doch welche komplexen Prozesse im Körper ablaufen, wenn die Krankheit entsteht, ist Forschern nach wie vor nicht vollständig klar. Deshalb arbeiten Wissenschaftler weltweit daran, neue Puzzleteile zu finden und zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen, um Diabetes besser behandeln zu können.

Ein Team vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) hat 14 neue mögliche Biomarker für Diabetes Typ 2 gefunden. Biomarker geben Medizinern Hinweise, ob eine Krankheit bereits vorliegt oder im Entstehen begriffen ist. Die Forschungsergebnisse könnten also eines Tages dabei helfen, die Zuckerkrankheit früher zu erkennen.

Stoffwechselprodukte unter der Lupe

Genauer gesagt, handelt es sich bei den entdeckten Biomarkern um Stoffwechselprodukte (Metabolite). Sie bilden sich bei biochemischen Prozessen im Körper und dienen beispielsweise als Baustoff für Zellen, der Kommunikation zwischen Zellen oder dem Energietransport. Metabolite sind unter anderem im Blut zu finden.

Die Wissenschaftler untersuchten die Blutproben von 4000 Personen auf insgesamt 163 Stoffwechselprodukte. Zum Zeitpunkt der Blutentnahme war keiner von ihnen Diabetiker. Im anschließenden Beobachtungszeitraum von durchschnittlich sieben Jahren entwickelten einige von ihnen jedoch die Zuckerkrankheit. Für 14 der gemessenen Stoffe stellten die Forscher einen Zusammenhang mit Diabetes fest.

Phospholipide – welche Rolle spielen sie bei Diabetes?

"Zu den 14 identifizierten Metaboliten gehören neben Einfachzuckern verschiedene Eiweißbausteine sowie cholinhaltige Phospholipide", erklärt Anna Flögel, Epidemiologin am DIfE und Erstautorin der Studie.

Phospholipide gehören zu den Fetten. Sie sind am Aufbau der Zellwände und Transport von Blutfetten beteiligt. "Unsere Ergebnisse weisen somit auf eine bislang unbekannte Rolle der Phospholipide in der Typ-2-Entwicklung hin", so Flögel. "Eine erste Spur, die unbedingt weiter verfolgt werden sollte."

Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung