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Lipohypotrophie (auch Lipatrophie, Lipoatrophie) ist eine Rückbildung des Fettgewebes in der Unterhaut. Bei Diabetikern kann es zu einer Lipohypotrophie an häufig benutzten Injektionsstellen kommen. Ursache des Fettverlusts ist vermutlich eine lokale Immunreaktion auf das gespritzte Insulin oder das Lösungsmittel; aber auch ein Trauma durch wiederholte Injektion an der gleichen Stelle könnte die Gewebeveränderung auslösen.

Die entstandenen Dellen im subkutanen Fett können sich nach Monaten bis Jahren wieder füllen, indem in den Randbezirk der Dellen gespritzt oder aber Injektionen in die Lipophypotrophien vermieden werden.

Das Phänomen der Lipohypotrophien ist heute extrem selten, war aber bis in die achtziger Jahre häufig zu beobachten, als nur Insuline tierischer Herkunft (Rinderinsulin, Schweineinsulin) zur Verfügung standen, die zudem nicht so hochgereinigt waren und außerdem Verzögerungssubstanzen enthielten, die inzwischen vom Markt genommen wurden.
Eine relativ häufige Veränderung des Unterhautfettgewebes (Lipodystrophie) bei Diabetikern sind dagegen Verdickungen, so genannte "Spritzhügel" (Lipohypertrophie).