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Das Kanülenpflaster hält nicht

Mögliche Ursachen: Sie entfetten die Haut vor dem Legen der Kanüle nicht, oder die Haut ist feucht. Sie verwenden ein alkoholfreies Desinfektionsmittel, schwitzen stark oder legen die Kanüle an "haarige" Stellen.

Das hilft: Entfetten und desinfizieren Sie die Haut mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel wie vom Diabetesteam erklärt. Lassen Sie das Mittel trocknen. Drücken Sie das Pflaster nach dem Legen der Kanüle auf die Haut. Fixieren Sie es zusätzlich, etwa mit Stretch-Klebevlies. Falls nötig: Rasieren Sie die Legestelle. Wenn möglich: Probieren Sie das Pflaster eines anderen Herstellers/Katheters.

Die Einstichstelle ist irritiert

Mögliche Ursachen: Sie vertragen Pflaster oder Desinfektionsmittel nicht, lassen die Haut nach dem Desinfizieren nicht trocknen oder verwenden die Kanüle zu lange. Selten: Allergie auf das Kanülenmaterial.

Das hilft: Testen Sie andere Katheter/Pflaster oder Desinfektionsmittel. Legen Sie die Kanüle erst, wenn die Haut getrocknet ist. Probieren Sie ein Hautschutzmittel oder ein besonders hautverträgliches Pflaster unter dem Kanülenpflaster. Wechseln Sie die ­Kanüle öfter. Bei Verdacht auf Entzündung: den Katheter wechseln und den Arzt konsultieren. Bei Nickel­allergie auf Teflonkanülen umsteigen.

Schuld sind nicht immer die Pflaster:

Hitze? Kälte? Gewichtszunahme? Wenn das Insulin nicht mehr richtig wirkt, kann das viele Gründe haben.

SOS, mein Insulin wirkt nicht!

Woran kann es liegen, wenn Insulin den Blutzucker bei Diabetes nicht mehr ausreichend senkt? Wir helfen Ihnen bei der Spurensuche. zum Artikel

Die Teflonkanüle knickt ab

Mögliche Ursachen: Sie legen die Kanüle ohne Setzhilfe oder wenden diese falsch an. Die Kanüle liegt an einer ungünstigen Stelle, etwa in einer Hautfalte.

Das hilft: Verwenden Sie eine Setz­hilfe. Lassen Sie sich die Anwendung beim Arzt erklären. Probieren Sie, ob die Kanüle seltener abknickt, wenn Sie sie vor dem Legen kurz im Kühlschrank lagern. Es kann auch helfen, die Kanüle woanders zu legen, etwa am Gesäß statt am Bauch. Oder probieren Sie eine andere (härtere) Teflonkanüle.

Die Abgabe des Bolus tut weh

Mögliche Ursachen: Sie rufen viel Insulin auf einmal ab. Die Kanüle liegt an einer ungünstigen Stelle. Oder sie ist zu kurz oder zu lang. Sie stechen eine schräge Kanüle zu flach oder zu steil ein. Vielleicht reagieren Sie auch empfindlich auf das Insulinpräparat.

Das hilft: Teilen Sie die Insulindosis auf, oder geben Sie sie als verzögerten Bolus ab. Legen Sie die Kanüle an Stellen, an denen nichts drückt. Probieren Sie andere Längen oder Einstichwinkel. Fragen Sie Ihren Arzt nach einem anderen Insulinpräparat.

Das Gewebe an den Einstichstellen ist verhärtet oder verdickt

Mögliche Ursachen: Sie legen die Kanüle oft an dieselbe Stelle.

Das hilft: Wechseln Sie die Einstichstelle nach einem Schema, etwa im Uhrzeigersinn. Halten Sie zwei Querfinger Abstand zum Bauchnabel und zur letzten Stelle. Nutzen Sie z. B. den gesamten Bauch und auch die Flanken. Sparen Sie verhärtete und verdickte Stellen aus. Dort wird das Insulin ungleichmäßig aufgenommen. Folge: Der Blutzucker schwankt stärker.

Insulin tritt an der Einstichstelle aus

Mögliche Ursachen: Die Kanüle liegt zu lange oder ist zu kurz. Sie haben viel Insulin abgerufen. Die Kanüle sitzt in einer Verhärtung.

Das hilft: Wechseln Sie die Kanüle öfter. Sofort, wenn Insulin ausgetreten ist. Probieren Sie eine längere oder eine schräge Kanüle. Teilen Sie größere Insulinmengen auf. Legen Sie die Kanüle nicht in Verhärtungen (vorher tasten). Mitunter hilft es, von Stahl- auf Teflonkanülen umzusteigen.

Im Schlauch ist Blut

Mögliche Ursachen: Sie haben ein Gefäß angepikst, was immer mal passieren kann. Vielleicht verwenden Sie auch eine zu lange Kanüle, stechen eine schräge Kanüle zu steil ein oder legen die Kanüle an ungünstige Stellen (siehe "Kanüle pikst").

Das hilft: Bitte Katheter und Einstichstelle sofort wechseln! Vielleicht tritt das Problem seltener auf, wenn Sie eine kürzere Kanüle verwenden oder eine schräge Kanüle flacher einstechen. Meiden Sie Stellen, an denen etwas auf die Kanüle drückt. Oder testen Sie einen anderen Kanülentyp.

Die Kanüle pikst beim Tragen 

Mögliche Ursachen: Die Kanüle ist zu lang oder liegt an einer ungünstigen Stelle, etwa unter dem Gürtel, Hosenbund oder Sicherheitsgurt.
Das hilft: Verwenden Sie eine kürzere Kanüle. Oder stechen Sie eine schräge Kanüle flacher ein. Wählen Sie eine Stelle, an der nichts auf die Kanüle drücken kann. Hilft das nicht, experimentieren Sie: Manche Pumpenträger spüren schräge Kanülen weniger als senkrechte — und umgekehrt. Andere schwören auf Teflon­kanülen. Sie sind flexibel, und etwa beim Sport spürt man sie weniger.

Das Kanülenpflaster löst sich schwer

Mögliche Ursachen: Das Pflaster haftet gut auf Ihrer Haut, was ja auch Vorteile hat.

Das hilft: Lösen Sie das Pflaster und Reste des Klebers mit einem Pflasterentferner aus der Apotheke, mit Hautdesinfektionsmittel (eine Minute einwirken lassen) oder Babyöl. Letzteres pflegt zudem die stra­pazierte Haut an der Einstichstelle.

Im Schlauch ist viel Luft

Mögliche Ursachen: Sie ziehen das Insulin zu rasch ins Reservoir auf und damit Luft, die später in den Schlauch gelangt. Oder Sie haben den Schlauch nicht entlüftet. Vielleicht verwenden Sie auch kaltes Insulin oder setzen die Pumpe stärkeren Temperaturschwankungen aus. Dadurch bilden sich vermehrt Luftblasen.

Das hilft: Ziehen Sie Insulin langsam und gleichmäßig ins Reservoir auf. Entlüften Sie es und den neuen Katheter, wie vom Diabetesteam erklärt. Nehmen Sie eine neue Insulinampulle spätestens eine halbe Stunde vor Verwendung aus dem Kühlschrank.

Der Katheter ist verstopft

Mögliche Ursachen: Die Teflonkanüle ist abgeknickt. Blut ist in den Katheter gelaufen oder hat sich an der Kanü­lenspitze gesammelt. Die Kanüle liegt zu lange oder in einer verhärteten Stelle. Oft bleibt die Ursache unklar.

Das hilft: Lösungen finden Sie bei den einzelnen Problemen. Wechseln Sie sofort den Katheter! Bis die Pumpe Verstopfungsalarm auslöst, können je nach Insulinbedarf mehrere Stunden vergehen. Machen Sie unbedingt einen Ketontest, um zu erkennen, ob sich durch das fehlende Insulin eine Ketoazidose anbahnt. Falls ja: Insulin per Pen oder Spritze verabreichen. Ketoazidose-Notfallplan beachten. Meldet die Pumpe oft Verstopfungsalarm: Lassen Sie das Gerät vom Hersteller überprüfen.

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